BHC bleibt lange dran BHC bleibt lange dran
Solingen. (PM BHC) Ohne fünf Rückraumspieler blieb der Bergische HC dank einer über weite Strecken beherzten Defensivleistung im Auswärtsspiel bei den Füchsen Berlin lange... BHC bleibt lange dran

Solingen. (PM BHC) Ohne fünf Rückraumspieler blieb der Bergische HC dank einer über weite Strecken beherzten Defensivleistung im Auswärtsspiel bei den Füchsen Berlin lange dran und musste sich bei der 22:26 (8:10)-Niederlage gefühlt zu hoch geschlagen geben.

Youngster Lukas Stutzke erzielte in der Hauptstadt seine ersten beiden Treffer in der DKB Handball-Bundesliga.

Über eine gute Abwehr fanden die Löwen gleich zu Beginn gut ins Spiel. Christopher Rudeck lief in den ersten Minuten zu Höchstform auf. Nicht nur entschärfte der Torhüter viele, teilweise freie, Würfe, sondern parierte auch zwei Siebenmeter von Hans Lindberg. Jeffrey Boomhouwer und Arnor Gunnarsson versenkten per Gegenstoß, Bogdan Criciotoiu traf doppelt aus dem Rückraum. Die 4:3-Führung war folgerichtig und hätte sogar noch klarer ausfallen können. Doch vorne gaben die Gäste den Ball auch das eine oder andere Mal aus der Hand, was wiederum in Berliner Kontern resultierte.

Als die Füchse gerade mit 5:4 in Führung gegangen waren, reagierte BHC-Coach Sebastian Hinze. Nach einer Auszeit brachte er Linus Arnesson im Rückraum und stellte Lukas Stutzke ins Deckungszentrum. Der Rückraumspieler, der noch am Samstag sieben Treffer in der 2. Liga für Bayer Dormagen beim 33:22 gegen den Dessau-Roßlauer HV erzielt hatte, war erst Sonntagvormittag in Berlin eingeflogen, um bei den Löwen von seinem Zweitspielrecht Gebrauch zu machen. Er fand zusammen mit Max Darj sofort ins Spiel und erwies sich auch im weiteren Spielverlauf als Glücksgriff.

Trotzdem genügte es zu einem 10:8-Halbzeitvorsprung für die Füchse. Während einer Hinausstellung gegen Darj gingen die Hausherren in der Max-Schmeling-Halle 8:6 in Front. Der BHC tat sich schwer, Tore zu erzielen. Ein tolles ging auf das Konto von Max Bettin, der hochstieg, dann aber doch tippte und auf 8:9 verkürzte.

Dass in Berlin alles drin war, stellten die Bergischen nach der Pause unter Beweis. Linus Arnesson übernahm im BHC-Rückraum mit vielen spektakulären Abschlüssen die Verantwortung. Der Schwede erzielte sechs Treffer, brachte seine Farben auch auf 18:19 heran. Zwischendurch lieferte er sich ein Duell mit Füchse-Torwart Silvio Heinevetter. Der hielt mehrmals gegen den Löwen-Spielmacher und brachte es am Ende der Partie auf insgesamt mehr als 40 Prozent gehaltene Bälle. Er war damit ein entscheidender Faktor, denn die Gäste boten auf beiden Seiten des Feldes eine sehr gute Vorstellung und waren der Überraschung näher, als es das Endergebnis suggeriert. Trotzdem: Der personelle Aderlass machte sich bei den Löwen natürlich in dieser Partie bemerkbar. Stutzke – wohl gemerkt ein Spieler fast ohne Bundesliga-Erfahrung – stand über weite Strecken auf dem Feld, spielte auch im Angriff und erzielte zwei Treffer. Arnesson und Tomas Babak rotierten im Rückraum. Es fehlten die Alternativen, zumindet um den aufopferungsvoll kämpfenden Löwen Entlastung zu geben.

Dazu spielten die Berliner, die ebenfalls von großem Verletzungspech geplagt sind, in der Schlussphase sehr souverän. Sie suchten geduldig ihre Chancen und fanden dann auch die Lücken, die sie auf die Siegerstraße brachten.

Löwengebrüll – die Stimmen zum Spiel
Sebastian Hinze:
„Glückwunsch an die Füchse. Ich bin eigentlich mit der Leistung einverstanden. Wir waren in der ersten Halbzeit zu vorsichtig. Wir haben das in den Griff bekommen. Trotzdem sind die zwei Tore Unterschied verdient. In der zweiten Halbzeit konnten wir in das in der Besetzung nicht besser hinbekommen. Wir bekommen nicht das Momentum. Das war etwas schade, denn die Jungs hätten sich das verdient gehabt. Berlin hat auf die Chance gewartet. Wir bekommen keinen einzigen Abpraller. Ich bin mit der Moral und Einstellung zufrieden.“

Velimir Petkovic: „Eine sehr gute Analyse meines Kollegen. Der BHC hat bisher eine tolle Leistung in der Liga geleistet. Jetzt sieht er, was bei uns in den letzten zwei Monaten gelaufen ist. Ich hoffe, dass bald ein, zwei Spieler zurückkommen. Ich war sehr nervös vor diesem Spiel. Ein Riesenlob an alle, vor allem an Silvio Heinevetter. Vorne hatten wir Probleme. Ich bin dankbar, dass uns Bob [Hanning] mit Matzen ein Geschenk gegeben hat. Ich bin überglücklich, dass wir ihn hatten. Die Kräfte waren am Ende. Durch die drei, vier Tore hatten wir eine ruhige Phase.“

Jörg Föste: „Gratulation an Berlin. Ich habe heute etwas Mitleid mit unserer Mannschaft, die in der zweite Halbzeit über weite Strecken ein sehr, sehr gutes Spiel gemacht hat mit viel Leidenschaft. Die langen Angriffe der Berliner haben wir gut verteidigt. Die Mannschaft sitzt niedergeschlagen in der Kabine. Nach Lage der Dinge war das eine ausgezeichnete Leistung. Lukas Stutzke hat gezeigt, dass ihm die Zukunft gehört.“

Füchse Berlin – Bergischer HC 26:22 (10:8)
Bergischer HC: Rudeck, Rutschmann – Boomhouwer (2), Kotrc, Bettin (1), Weck, Stutzke (2), Arnesson (6), Babak (3), Darj (1), Baena, Petrovsky, Criciotoiu (2), Gunnarsson (5), Fraatz. Trainer: Sebastian Hinze
Füchse Berlin: Genz, Heinevetter – Wiede (3), Elisson (1), Matzken (1), Holm (7), Gojun, Genty, Lindberg (2/1), Simak (4/4), Schmidt (1), Matthes, Koch (4), Marsenic (2), Gliese (1). Trainer: Velimir Petkovic.
Schiedsrichter: Ramesh und Suresh Thiyagarajah.
Siebenmeter: 5/7 – 0/1 Zeitstrafen: 3 – 3 (Gojun 2, Schmit – Darj, Gunnarsson, Criciotoiu)

Spielverlauf: 2:2 (5.), 4:4 (10.), 5:4 (15.), 6:6 (20.), 8:7 (25.), 10:8 (30.), 13:10 (35.), 16:14 (40.), 18:15 (45.), 19:18 (50.), 23:20 (55.), 26:22 (60.)

Foto: BHC Coach Sebastian Hinze – © Sportstimme (MK)

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