Solingen. (PM BHC) Der Bergische HC hat bei den Rhein-Neckar Löwen einen großen Kampf gezeigt, unterliegt in der DKB Handball-Bundesliga allerdings klar mit 20:26... Die Halbzeit-Hypothek war zu hoch

BHC Auszeit – © Sportstimme (MK)

Solingen. (PM BHC) Der Bergische HC hat bei den Rhein-Neckar Löwen einen großen Kampf gezeigt, unterliegt in der DKB Handball-Bundesliga allerdings klar mit 20:26 (9:15).

Eine gute Deckungsleistung genügte nicht, um für einen Sieg in Frage zu kommen – insbesondere, weil die Gäste in der SAP Arena zu viele einfache Ballverluste in der ersten Halbzeit fabrizierten.

Der BHC startete vielversprechend in die Partie. Gleich im ersten Angriff scheiterten die RheinNeckar Löwen, auf der anderen Seite setzte sich Max Bettin durch. Auch die nächsten beiden Abschlüsse brachten die Gäste hinter Andreas Palicka im Mannheimer Gehäuse unter. Tomas Babak bediente Max Darj am Kreis, der mit einem Heber erfolgreich war. Danach war es der tschechische Mittelmann, der nach einer Drehung aus sechs Metern verwandelte.

Diesen Spielfluss konnten die Bergischen jedoch nicht aufrecht erhalten. Milan Kotrc musste nach einer Abwehraktion gegen Bogdan Radivojevic für zwei Minuten vom Feld, was den ersten Bruch in die Partie der Gäste brachte. Die Mannschaft blieb zunächst noch dran, profitierte von einer guten Deckung sowie Christopher Rudeck zwischen den Pfosten, gab vorne aber zu viele Bälle aus der Hand. Die Rhein-Neckar Löwen schalteten sofort und liefen zahlreiche Gegenstöße, die sie zumeist im Tor unterbrachten. Von 5:8 kamen die Bergischen durch Tore von Kristian Nippes und Linus Arnesson zwar noch mal heran, doch nach Fabian Gutbrods 9:10 legten die Hausherren einen 5:0-Lauf vor der Pause hin. Sieben Fehlpässe hatte Trainer Sebastian Hinze in den ersten 30 Minuten auf seinem Zettel stehen – zu viele, um bei einem Spitzenteam wie den Mannheimern dran zu bleiben.

Vom 9:15-Rückstand ließ sich die Truppe jedoch überhaupt nicht entmutigen. Voller Selbstvertrauen kam das Hinze-Team aus der Kabine und schaffte seinerseits durch Yannick Fraatz, Kotrc und Nippes (2) vier Treffer hintereinander. Rudeck verdiente sich immer wieder das Prädikat: herausragend. Auch die Abwehr mit Darj und Nippes im Zentrum blieb stark. Nur vier Tore gelangen den Hausherren in den ersten 20 Minuten der zweiten Hälfte. Keine Frage, im Positionsangriff hatte der amtierende Pokalsieger große Probleme.

Das galt über weite Strecken aber auch für den BHC. Einfache Fehler blieben aus, doch den entscheidenden Treffer, um die Mannheimer zum Nachdenken zu bewegen, verpasste die Mannschaft bei Zwei-Tore-Rückständen immer wieder. Acht Minuten vor Schluss setzten sich dann die Hausherren vor 9137 Zuschauern durch. Sie zogen zum Tor und bauten den Vorsprung auf fünf Treffer aus, womit sie die Bergischen endgültig knackten.

Löwengebrüll – die Stimmen zum Spiel

Sebastian Hinze: “Glückwunsch zu einem sehr verdienten Sieg. Wir haben ganz gut in die Partie gefunden und vieles umgesetzt, was wir uns vorgenommen hatten. Aber wir haben dann doch recht schnell einen etwas müden Eindruck gemacht. Als die Rhein-Neckar Löwen auf einen offensive Halbverteidiger umgestellt haben, werden wir viel zu hektisch und werfen den RheinNeckar Löwen die Bälle in die Hände. Da müssen wir viel ruhiger bleiben und die Breite des Spielfeldes nutzen. Insgesamt war die Effektivität aud dem Rückraum nicht besonders hoch, aber wir machen es dann in der zweiten Halbzeit ordentlich. Wenn wir in die Abwehr reinkamen – mit Kristian Nippes und Max Darj im Innenblock – haben wir sehr gute verteidigt. Es war kein spielerisches Highlight von uns in der zweiten Hälfte, aber wir machen kaum noch technische Fehler.”

Nikolaj Jacobsen: “Mit der ersten Halbzeit bin ich sehr zufrieden, wobei wir immer noch sehr viele freie Bälle verschießen. Trotzdem ist die Sechs-Tore-Führung gegen eine gute Mannschaft wie den BHC sehr gut. Enttäuschend waren dann die ersten 15 Minuten nach der Pause. Da haben wir nicht mit gleicher Aggressivität gespielt. In den letzten zehn Minuten muss ich meine Mannschaft loben. Ich bin sehr zufrieden mit den beiden Punkten.”

Jörg Föste: “Wir haben 60 Minuten aufopferungsvoll gekämpft in der Deckung und die RheinNeckar Löwen so vor Schwierigkeiten gestellt. In der ersten Halbzeit haben wir zu viele Geschenke verteilt, um dem Sieg etwas näher zu sein. Den haben die Rhein-Neckar Löwen ohne Zweifel verdient.”

Rhein-Neckar Löwen – Bergischer HC 26:20 (15:9)
Rhein-Neckar Löwen: Appelgren, Palicka – Schmid, Lipovina (2), Sigurdsson (3), Radivojevic (4), Tollbring, Abutovic, Larsen (2), Groetzki, Taleski (2), Guardiola (5), Petersson (5), Kohlbacher (3). Trainer: Nikolaj Jacobsen
Bergischer HC: Rudeck, Rutschmann – Bettin (3), Darj (3), Weck, Nippes (6/2), Kotrc (2), Baena Gonzalez (1), Fraatz (1), Babak (1), Gutbrod (1), Arnesson (1), Criciotoiu (1). Trainer: Sebastian Hinze
Schiedsrichter: Hanspeter Brodbeck und Simon Reich
Siebenmeter: 0/1 – 2/3
Zeitstrafen: 3 – 3 (Guardiola, Kohlbacher, Larsen – Bettin, Darj, Kotrc)

Spielverlauf: 2:3 (5.), 5:4 (10.), 8:6 (15.), 9:8 (20.), 13:9 (25.), 15:9 (30.), 15:11 (35.), 16:14 (40.), 17:15 (45.), 19:16 (50.), 22:18 (55.), 26:20 (60.)

sportstimme

No comments so far.

Be first to leave comment below.

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert