Insolvente Hagener: Sportlich gegen Tübingen deutlich unterlegen, Stimmungswandel unter den Fans
Adam Hess (links) und Gary McGhee.

Adam Hess (links) und Gary McGhee.

Hagen. (PM/MK) Eine 76:98 (33:44)-Heimniederlage muss Phoenix Hagen am 9. Spieltag der easyCredit Basketball Bundesliga hinnehmen. Gegen die WALTER Tigers Tübingen taten sich die Feuervögel von Beginn an schwer. Vor 2.584 Zuschauern in der Arena am Ischeland konnte die Mannschaft von Headcoach Ingo Freyer am Ende auch nicht verhindern, dass die Gäste das Ergebnis in die Höhe schraubten.

Das Personal:

Die Feuervögel begannen mit David Bell, Chris Hass, David Godbold, Adam Hess und Trent Plaisted. Richie Williams, nach zwei Minuten eingewechselt, bestritt sein erstes Spiel nach seinem Muskelfaserris. Auch Jeremy Dunbar
(Sprunggelenk) kehrte zurück. Verletzt fehlte dagegen Owen Klassen (Rückenprobleme). Julian Jasinski war zeitgleich für Phoenix-Kooperationspartner EN Baskets Schwelm im Einsatz. In der Starting Five der Gäste standen Jared Jordan, Garlon Green, Barry Stewart, Julian Washburn und Gary McGhee. Sein Debüt gab Davion Berry, der erst am Mittwoch aus Griechenland zu den Tigers gestoßen war.

Der Spielverlauf:

Phoenix kam durch zwei Korbleger von Kapitän Bell zu einer 4:2-Führung (4.), musste diese aber zunächst wieder hergeben. Die Tigers setzten vor allem auf ihre Dreier-Stärke. In Stewart (5.), Jordan (6.) und Isaiah Philmore (9.) waren gleich drei Schützen aus der Distanz erfolgreich. Den ersten Hagener Dreipunktewurf zum 14:21 erzielte ausgerechnet Center Marcel Keßen (9.).

Zu Beginn des zweiten Viertels legte Rückkehrer Dunbar aus der Distanz zum
21:26 nach. In der Folge konnten sich die gerade in der Offense konsequenteren Tübinger bis auf 21:34 absetzen (14.). Der nächste Hagener Treffer aus dem Feld ließ etwas auf sich warten, war dafür aber besonders schön: Nach Assist von Williams stopfte Plaisted zum 26:36 ein (16.). Zur Pause hieß es 33:44.

Die Feuervögel konzentrierten sich jetzt stärker auf das Spiel unter dem Korb und besserten damit ihr Punktekonto auf. Als Plaisted in Foul-Trouble geriet, schwenkte Phoenix auf eine kleinere Formation um. Nicht zuletzt dadurch konnte Tübingen den Vorsprung beim 53:73 erstmals auf 20 Punkte ausbauen (29.). Dunbar und Bell verkürzten auf 58:73.

Die Niederlage konnten die Feuervögel zwar nicht mehr abwenden, sie setzten aber noch einige sehenswerte Akzente. So etwa, als David Bell für drei zum 61:75 traf (32.). Ihm tat es etwas später der junge Pascal Zahner-Gothen, der den Spielaufbau übernahm, zum 72:88 gleich (38.).
Bejubelt wurde das Debüt des 21-jährigen Hageners Alexander Kortenbreer in der easyCredit Basketball Bundesliga. Am Ende siegte Tübingen mit 98:76.

Das Fazit:

Gegen starke Tübinger war Phoenix Hagen sportlich an diesem Tag einfach nicht gut genug. Richard Williams und Jeremy Dunbar zeigten sich bei ihren Comebacks sehr aktiv. Das Fehlen von Owen Klassen sorgte aber für physische Defizite, die Phoenix Hagen zu keinem Zeitpunkt kompensieren konnte. 18 Ballverluste und eine Dreierquote von nur 30 % (8/27) machten es den Tigers am Ende leicht, die Punkte sicher mit nach Tübingen zu nehmen.

Die frühe und klare Führung der Gäste war für die fast 2600 Zuschauer natürlich ein Stimmungstöter. Pfiffe oder gar Buh-Rufe waren dennoch nicht von den Fans zu vernehmen. Vielmehr sang sich der Heuboden ab dem dritten Viertel in einen Dauergesang. Die Stimmen der Fans nach dem Spiel waren allerdings eindeutig. Nicht wenige sprachen vom nahenden Aus. Rund 500 Zuschauer weniger gegenüber dem Würzburg-Spiel und eine sportlich hoffnungslos unterlegene Mannschaft lassen auch für die kommenden Aufgaben u.a. in Ulm und gegen Bayern nichts Gutes vermuten. Die ungewisse Gesamtsituation verunsichert nicht zuletzt auch die Spieler. Youngster Jonas Grof und US-Boy David Godbold waren sichtlich gehemmt und gingen leer aus. Im Moment weiß niemand genau, ob sein Teamkollege noch am nächsten Tag zum Training kommt oder schon woanders angeheuert hat. Ende November will Phoenix Hagen die neusten Zahlen verkünden. Wie auch immer diese aussehen werden: An ein Durchhalten bis zum Saisonende glauben derzeit wohl nur noch die kühnsten Optimisten. Ein Stimmungswandel unter den Anhängern ist spätestens seit gestern zu vernehmen.

Die Trainerstimmen:



Die Statistik:

Phoenix Hagen – WALTER Tigers Tübingen 76:98 (33:44)

Phoenix Hagen: Bell (16/1, 6 Ass.), Plaisted (16, 9 Reb.), Williams (12/2,
7 Ass.), Keßen (9/1), Dunbar (8/2), Hass (6/1), Hess (6), Zahner-Gothen (3/1), Grof, Kortenbreer.

WALTER Tigers Tübingen:
Stewart (19/2), Philmore (18/2, 10 Reb.), Jordan (17/3, 9 Ass.), McGhee (12, 9 Reb.), Washburn (11/1), Berry (9), Green (7), Munoz (5/1), Marin, Kolo.

Stationen: 7:9 (5.), 18:26 (10.), 22:34 (15.), 33:44 (20.), 45:58 (25.), 58:73 (30.), 63:83 (35.), 76:98 (40.).

Zuschauer: 2.584

sportstimme

No comments so far.

Be first to leave comment below.

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert