Solingen. (PM BHC) Auch wenn die erste Halbzeit nicht optimal für den Bergischen HC gelaufen war, schienen die Weichen zur Pause gegen die HSG... Löwen müssen mit einem Punkt leben

Yannick Fraatz (BHC) © by Sportfoto-Sale

Solingen. (PM BHC) Auch wenn die erste Halbzeit nicht optimal für den Bergischen HC gelaufen war, schienen die Weichen zur Pause gegen die HSG Nordhorn-Lingen gestellt zu sein.

Doch die Löwen gaben den 14:10-Vorsprung auch aufgrund diverser technischer Fehler schnell aus der Hand und befanden sich dann sogar lange am Rande einer Niederlage. Beim 25:25 rettete die Truppe in der Wuppertaler Unihalle aber zumindest noch einen Punkt.

Schon in der ersten Halbzeit gelang es den Gästen, die Partie hektisch und hart zu gestalten. Nach dem 5:5-Zwischenstand setzten sich die Hausherren aber zum ersten Mal erfolgreich ab. Fabian Gutbrod musste nach einer unglücklichen Landung zwar ausgewechselt werden, defensiv bekamen die Löwen die HSG nun aber gestoppt und erarbeiten sich durch einen Gegenstoß von Jeffrey Boomhouwer sowie zwei schönen Toren von Linus Arnesson einen 8:5-Vorsprung, den Lukas Stutzke in Unterzahl sogar auf vier Treffer erhöhte.

Ein höherer Vorsprung wäre möglich gewesen, doch der BHC vergab bis zur Pause noch diverse freie Gelegenheiten von den Außenpositionen sowie per Konter. So blieben die Nordhorner dran und verkürzten auf 8:10. Zwei tolle Gegenstöße von Yannick Fraatz, Renars Uscins’ zweiter Treffer in der Partie und ein weiteres Fraatz-Tor sorgten aber für eine starke BHC-Phase vor der Pause, die einen 14:10-Halbzeitstand bedeutete.

Wer nun aber erwartet hatte, die Löwen würde die Begegnung souverän herunterspielen, sah sich getäuscht. Gleich die ersten beiden Angriffe nach der Pause endeten mit Fehlpässen, die Nordhorn jeweils zu Treffern auf der anderen Seite des Feldes nutzte. Als beim Stand von 16:14 Max Darj und Toon Leenders für zwei Minuten vom Feld gestellt wurden, setzten die Löwen im Angriff auf den sechsten Feldspieler. In den daraus folgenden Überzahlsituationen verlor die Truppe allerdings drei Mal den Ball, woraus die Gäste volles Kapital schlugen. Sie trafen jeweils ins leere Tor und gingen erstmalig seit dem 1:0 wieder in Führung.

Die Partie hatte nun genau die Hektik, die sich die Gäste vermutlich erhofft hatten. Und es dauerte noch eine Weile, bis die Gastgeber wieder zu ihrer Sicherheit fanden. Weitere Pässe landeten im Aus, zum Schluss standen in der zweiten Hälfte neun technische Fehler auf dem Zettel von BHC-Trainer Sebastian Hinze. Dass dann auch noch Arnor Gunnarsson einen Siebenmeter vergab, kam erschwerend hinzu.

Beim 18:20 stellte Hinze an einigen Schrauben. Er brachte Tomas Mrkva zwischen den Pfoten, ließ mit einer 5:1-Deckung verteidigen und setzte zum ersten Mal in dieser Saison Alexander Weck nach überstandenem Kreuzbandanriss ein. Der traf gleich im ersten Angriff zum 19:20, die Abwehr funktionierte, und Tomas Mrkva hielt vier Mal in Folge – inklusive eines Siebenmeters gegen Robert Weber. Mit seinen Paraden wäre der Tscheche fast zum Helden des Abends geworden, denn die Löwen drehten das Spiel durch zwei tolle Arnesson-Anspiele auf Darj, ein weiteres Fraatz-Tor sowie Arnesson selbst.

Mit 25:23 lagen die Bergischen vorne, kassierten dann eine weitere Zwei-Minuten-Strafe, die die HSG zum neuerlichen Ausgleich nutzte. Ein weiterer BHC-Angriff verpuffte, so dass die letzten Sekunden den Gästen gehörten. Die Riesenchance auf die Überraschung war da, doch die letzte Aktion misslang. So blieb den Bergischen nach dem 25:25 immerhin noch ein Punkt. Löwengebrüll – die

Stimmen zum Spiel
Daniel Kubes:
„Das war ein sehr wichtiges Spiel für uns. Wir haben gerade nicht die einfachste Phase, und ich bin begeistert, wie die Jungs mit der Situation umgegangen sind. Wir haben mit viel Engagement und Begeisterung gespielt, dafür wurden wir mit einem Punkt belohnt.“

Sebastian Hinze: „Die Punkteteilung ist sehr verdient für Nordhorn, da wir in der zweiten Halbzeit nicht diese Stabilität und Souveränität hatten, die uns diese Saison auszeichnet. Die erste Hälfte war schon sehr kämpferisch, wir bekommen aber den Ball nicht oft genug ins Tor, um Ruhe zu bekommen. Dann passiert das, was nicht passieren sollte: Wir starten schlecht in die zweite Halbzeit und haben dann technische Fehler in einer Häufigkeit, wie wir es nicht gewohnt sind. Wir schaffen es noch mal, uns ran zu kämpfen, aber in Summe müssen wir vor allem nach der ersten Viertelstunde der zweiten Häflte mit dem Punkt leben – das müssen wir dann können.“

Jörg Föste: „Es hat sich schon im Hinspiel angedeutet, dass die etwas unorthodoxe Spielweise von Nordhorn uns nicht unbedingt liegt – die vielen Übergänge-Wechsel ohne große Raumgewinne, das Spiel von Alexander Terwolbeck, das ja sehr wuselig ist. Da kriegen wir einfach schlecht Zugriff in der Deckung. Trotzdem schaffen wir es, das Spiel in den Griff zu bekommen bis zum Halbzeitstand von 14:10. Was dann in der zweiten Halbzeit geschehen ist, das gehört sicher nicht zu den Glanzlichtern dieser Saison von uns. Es ist vielleicht am Ende sogar ein Punktgewinn, nicht nur ein Verlust. Wir leisten uns in der zweiten Halbzeit viele technische Fehler, werfen Gegenstöße weg und haben am Schluss auch nicht den Ball. Da hätten wir uns auch nicht beschweren können, wenn wir das Spiel komplett abgegeben hätten.“

Bergischer HC – HSG Nordhorn-Lingen 25:25 (14:10)
Bergischer HC: Rudeck, Mrkva – Boomhouwer (1), Damm (2), Gutbrod (1), Stutzke (1), Weck (1), Arnesson (3), Babak, Szücs, Darj (3), Nikolaisen, Schmidt (4), Uscins (2), Gunnarsson (2/2), Fraatz (5). Trainer: Sebastian Hinze
HSG Nordhorn-Lingen: Ravensbergen (1), Buhrmester – Torbrügge, Leenders, Weber (6/5), Mickal (3/1), Miedema, Stegefelt (4), Terwolbeck (4), De Boer (1), Zare, Vorlicek (4), Visser, Possehl (1), Kalafut (1). Trainer: Daniel Kubes
Schiedsrichter: Julian Köppl und Denis Regner Siebenmeter: 2/3 – 6/7 Zeitstrafen: 5 – 5 (Darj (2), Schmidt (2), Uscins – Torbrügge, Leenders, Miedema, De Boer, Vorlicek)

Spielverlauf: 3:2 (5.), 5:4 (10.), 7:5 (15.), 9:6 (20.), 10:8 (25.), 14:10 (30.), 16:14 (35.), 17:18 (40.), 19:20 (45.), 21:23 (50.), 23:23 (55.), 25:25 (60.)

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