Münster siegt in München Münster siegt in München
Münster. (mh) „Ich bin grad einfach ein sehr stolzer Trainer“, gibt Philipp Kappenstein am Samstagabend um kurz vor 20 Uhr mit merklich strapazierter Stimme... Münster siegt in München

Münster. (mh) „Ich bin grad einfach ein sehr stolzer Trainer“, gibt Philipp Kappenstein am Samstagabend um kurz vor 20 Uhr mit merklich strapazierter Stimme im Audi Dome in München zu Protokoll. Sein Team, die WWU BASKETS aus Münster, haben soeben die zweite Mannschaft des FC Bayern München bezwungen und somit das Ticket für die Playoff-Semifinals der BARMER 2. Basketball Bundesliga, ProB, gelöst.

Beim 68:64 (26:27) drehen Kapitän Jan König & Co nach offensiv schwachem Start die Partie in der zweiten Halbzeit und spielen in der Crunchtime ihre Klasse aus. Am 2. Aprilwochenende steigt das nächste Basketballfest in Münster: Die Semifinals starten mit einem Heimspiel gegen den Sieger des Entscheidungsspiels Depant GIESSEN 46ers Rackelos gegen die wiha Panthers Schwenningen.

 

Vor mehr als 100 mitgereisten Fans aus Münster tut sich das Team von Philipp Kappenstein zunächst sehr schwer im riesigen Audi Dome. Nach zahlreichen Fehlwürfen und dem ein oder anderen Turnover, erleben die Westfalen in der 17. Minute einen 11 Punkte-Rückstand auf die Zweitvertretung des BBL-Tabellenführers Bayern München. Ein Dreier von Leo Padberg läutet die erste Aufholjagd des Abends ein. Nach einem Distanzwurf von Stefan Weß verkürzt Münster bis zur Halbzeitpause auf einen Zähler (26:27).

 

Goolsby besorgt erste Führung

 

Auch der Start in das dritte Viertel misslingt. Die vom Ex-Nationalspieler Demond Greene gecoachten Hausherren ziehen auf 9 Zähler davon (30:39, 23.). Die WWU BASKETS halten nun wieder unter anderem über den frech aufspielenden Anton Geretzki dagegen, arbeiten sich über Distanzwürfe von Jan König und Nico Funk zurück und übernehmen kurz vor Ende des Viertels nach einem Korbleger von Alex Goolsby erstmals an diesem Abend ihrerseits die Führung (53:51).

 

Crunchtime für „Fortgeschrittene“

 

Der Schlussdurchgang wird nun zum wahren Krimi: Münster setzt alles daran, nicht ins Entscheidungsspiel zu müssen und holt sich nach einer kurzen Schwächephase mit einem Dreier von Anton Geretzki erneut die Führung im Audi Dome, zwingt die Hausherren zu Fehlwürfen. München versucht noch einmal, die Gäste über das bis dahin maue Freiwurfspiel aus dem Konzept zu bringen. Die entscheidenden Bälle aber versenkt der abgezockte Alex Goolsby wenige Sekunden vor Spielende und sorgt damit für grenzenlosen Jubel im Lager der Weiß-Schwarzen aus Münster, die in diesem Jahr somit weiterhin ungeschlagen sind.

 

Stimmen zum Spiel:

 

Philipp Kappenstein: „Überragend. Wer hätte das gedacht. Heute war es ein unglaublicher Kampf. Bayern war sehr gut eingestellt und hat uns einen super harten Kampf geliefert. Man muss sagen, dass der Charakter der Mannschaft einfach überragend ist, weil wir am Ende wieder das Spiel gebogen haben. Wir hatten auch eine überragende Unterstützung von gut 100 Leuten aus Münster, die extra hier hergekommen sind. Wir können gerade einfach nur stolz sein. Das Spiel war super emotional, es war ein richtiger Teamsieg. Da kann man eigentlich keinen herausheben, außer Anton Geretzki, der ein wirklich tolles Spiel gemacht hat heute, was mich für ihn persönlich richtig freut. Das Spiel war die ganze Zeit auf Messers Schneide. Wir lagen zweimal zweistellig zurück, sind jedes Mal wiedergekommen und haben am Ende Coolness bewiesen, vor allem wieder überragend verteidigt. Offensiv war es etwas fahrig, aber defensiv überragend. Das war wieder der Grundstein zum Sieg. Auch nochmal ein Kompliment an unsere Big Men, die unglaubliche Wege gegangen sind,  fantastisch gerebounded haben. Ich bin grad einfach ein sehr stolzer Trainer!“

 

Topscorer Anton Geretzki: „Es ist ein unglaublicher Erfolg für uns, dass wir wieder mit 2:0 weitergekommen sind, gegen eine unglaublich starke Mannschaft, die individuell teilweise besser besetzt ist, als wir. Wir konnten aber wieder über das Kollektiv überzeugen, jeder hatte seinen Anteil daran. Wie auch schon gegen Dresden oder Sandersdorf, wo wir zur Halbzeit deutlich zurücklagen, haben wir an uns geglaubt, haben gearbeitet, wussten, dass wir das Ding gewinnen können, hatten das entsprechende Selbstvertrauen. Auch ich persönlich hatte mega Bock und wollte den Schwung aus der letzten Woche mitnehmen.“

 

Kapitän Jan König: „Es war, wie erwartet, ein sehr physisches Spiel. Am Anfang hatten wir deutliche Probleme damit. Wir haben uns im Laufe des Spiels immer besser reingefunden, hatten auch schwächere Phasen gegen die aggressive Verteidigung, konnten am Ende aber unsere Team-Tiefe und die Erfahrung ausspielen und haben mit dem nötigen Glück letztlich verdient gewonnen.“

 

WWU: Cooper (7), König, J. (6/2, 7 A.), Weß (6/2), Husmann, König, A., Hänig (2, 7 Reb.), Padberg (5/1), Porcher (6), Goolsby (12/2), Delpeche (5), Geretzki (16/2), Funk (3/1).

 

FCB: George (6), Weidemann (6/1), Frankl-Maus, Rudan (7/1), Ersek (17/4, 4 St.), Avdic (3/1), Jebens, Vrcic (13/3), Binapfl (4), Markovic, Knauf (8, 9 Reb., 4 St.), Grant.

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