Hagen. (PM Phoenix) Totgesagte leben länger – und Feuervögel erst recht! Nachdem Phoenix Hagen am späten Sonntagnachmittag gegen die Gäste aus Nürnberg zwischenzeitlich mit... Phoenix feiert nach starkem Comeback Sieg gegen die Nürnberg Falcons – Bremerhaven kommt am Mittwoch

Dominik Spohr – © Sportfoto-Sale (MK)

Hagen. (PM Phoenix) Totgesagte leben länger – und Feuervögel erst recht! Nachdem Phoenix Hagen am späten Sonntagnachmittag gegen die Gäste aus Nürnberg zwischenzeitlich mit 13 Punkten zurücklag (39:52, 33. Minute), gelang den Volmestädtern ein starkes Comeback, das sie zum zweiten Sieg der Saison führte.

Die Partie begann allerdings mit Hiobsbotschaften auf Hagener Seite: Headcoach Chris Harris musste nicht nur den (erwarteten) Ausfall von Javon Baumann (Stirnhöhlenentzündung) bekanntgeben, sondern außerdem auf seinen Assistant-Coach Alex Nolte verzichten, der sich von einem Autounfall erholt – er befindet sich zwar auf dem Weg der Besserung, konnte aber noch nicht wieder an der Linie stehen.

Nicht rechnen konnte Harris vor der Partie auch mit dem Einsatz von Jannik Lodders: Die Nummer 16 der Hagener klagte über starke Rückenschmerzen und sollte seinem Team eigentlich nur als Backup zur Verfügung stehen. Doch angesichts seiner Reboundstärke, die gegen die Falcons-Hünen um Jonathan Maier gefragter war denn je, biss Lodders zunächst doch die Zähne zusammen, um seinen Teammates zu helfen. „Großen Respekt an Jannik, dass er uns trotz der starken Schmerzen zur Verfügung stand“, lobte Assistant-Coach Stanley Witt den Einsatz des Forwards, der diesen Schmerzen letztlich aber doch Tribut zahlen musste und in Halbzeit zwei nicht mehr eingesetzt werden konnte.

Doch trotz der zahlreichen Negativ-Meldungen begann die Partie aus Hagener Sicht stark: Zachary Haney, einziger verbliebener Big Man, zeigte früh, dass er unterm Brett gegen die hochgewachsenen Nürnberger durchaus etwas dagegenzuhalten hatte. Gemeinsam mit Dominik Spohr beherrschte er die ersten Minuten einer offenen Partie, in der die Nürnberger nach und nach aber immer häufiger ihr Heil unter dem Korb suchten – und dieses mit hohen Pässen viel zu häufig auch fanden.

Die Gastgeber hatten in dieser Phase der Partie deutliche Schwierigkeiten in der Defense, die die Falcons eiskalt nutzten. Aber: Die Defizite beim Switchen oder auf der Helpside, die im zweiten Viertel immer wieder zu leichten Punkten der Nürnberger führten, waren in der zweiten Halbzeit nur noch punktuell sichtbar. Mit unbedingtem Willen, das Spiel doch noch zu drehen, gelang den Hagenern ein ums andere Mal der Stopp des gegnerischen Angriffs, wodurch Phoenix zu Fast-Break-Punkten kam.

Nachdem das dritte Viertel zunächst ein echtes Low-Scoring-Game bot (2:3 Punkte nach fünf Minuten!), drehte Phoenix-Youngster Daniel Zdravevski auf: Zunächst traf er per Dreier zum 53:60, kurz darauf nach elegantem Spinmove zum 55:62. Und auch Kyron Cartwrights Fast-Break zum Ende des dritten Abschnitts zeigte, dass das Spiel für die Feuervögel längst nicht gelaufen war (57:62).
Es folgte das, was Phoenix-Headcoach Chris Harris vor der Partie bereits prophezeit hatte: Wer im Schlussabschnitt die „meisten Körner“ hat, würde das Spiel als Sieger beenden. Und hier hatten diesmal – anders als im ersten Aufeinandertreffen beider Teams in dieser Saison – die Hagener die Nase vorn. Und zwar nicht zuletzt dank einer endlich konzentrierten und starken Defense-Leistung, in der Teamkapitän Dominik Spohr als „Ersatz-Big-Man“ herausstach. Selbst den 2,11-Mann Jonathan Maier, mit 14,3 Punkten bis dato Topscorer der Nürnberger in dieser Saison, hielt Spohr in Zaum – eine herausragende Defense-Leistung unter dem Brett, die nach dem 4. Foul Zachary Haneys in der 32. Minute noch wichtiger wurde.

Doch auch am anderen Ende des Feldes überzeugte Spohr, der mit 22 Zählern Topscorer der Partie war und in der Offense auch auf Kyron Cartwright (13 Pkt., 6 Ass.) und Cameron Delaney (12 Pkt., 5 Ass.) zählen konnte. Für gute zweite Chancen sorgte indes Joel Aminu, der ein Double-Double auflegte, weil er nicht nur 13 Punkte, sondern am Ende auch 10 Rebounds auf seinem Konto hatte.
Und es war auch Joel Aminu, der in der 35. Minute per Fast-Break erstmals eine Führung der Hagener herstellte (77:76), die Kyron Cartwright mit dem 24-Sekunden-Buzzer auf 80:76 ausbaute. Youngster Paul Giese legte noch einmal per Dreier nach (83:78), aber wirklich aufgeben wollten sich die Falcons nicht. Jackson Kent verkürzte für die Falken mit drei sicher verwandelten Freiwürfen noch einmal auf 86:88 aus Sicht der Gäste – doch dabei blieb es dann auch. Und der Rest war Jubel auf Hagener Seite!

Schon am Mittwoch, 30. Dezember, steht für Phoenix das nächste Heimspiel an: Nach Heimrecht-Tausch empfangen die Feuervögel dann um 19 Uhr die Eisbären Bremerhaven. Hintergrund dieses Heimtauschs ist die Nutzung der Stadthalle Bremerhaven, der eigentlichen Spielstätte der Eisbären, als Impfzentrum.

Scoring Phoenix Hagen: Jermaine Bishop 7, Cameron Delaney 12, Kyron Cartwright 13, Paul Giese 3, Emil Loch, Zachary Haney 9, Daniel Zdravevski 9, Jannik Lodders, Dominik Spohr 22, Joel Aminu 13


Feuer vs. Eis: Phoenix empfängt die Eisbären

Drei Tage nach dem hart erkämpften 88:86-Erfolg über die Nürnberg Falcons steht für Phoenix Hagen in der ProA bereits das nächste Spiel an – und erneut in eigener Halle. Da die Spielstätte der Eisbären Bremerhaven, die Stadthalle Bremerhaven, derzeit als Impfzentrum genutzt wird, wurde das Heimrecht kurzerhand getauscht. Und so empfangen die Hagener am Mittwoch, 30. Dezember, um 19 Uhr die Gäste aus dem hohen Norden.

Auf dem Papier sind die Rollen klar verteilt. Schließlich starteten die Eisbären mit klaren Aufstiegsambitionen in die Saison – die Rückkehr ins deutsche Basketball-Oberhaus fest im Blick. Und auch, wenn die Seestädter nach einer einmonatigen Corona-Zwangspause ein wenig außer Tritt gerieten – gegen die Bayer Giants Leverkusen verloren die Eisbären ihre weiße Weste und auch gegen Karlsruhe hatten sie am Sonntag das Nachsehen (88:89) – hat sich an der Ausrichtung des nächsten Phoenix-Gegners nichts geändert.

Daran hat nicht zuletzt Curtis Lee Davis III seinen Anteil. Der 27-jährige Point Guard der Bremerhavener, der vor der Saison von den Maine Red Claws aus den USA zu den Eisbären stieß, legt im Schnitt 18,4 Punkte für sein Team auf und ist mit 4,4 Assists auch ein guter Vorbereiter. Gemeinsam mit Power Forward Kevin Yebo – zuletzt für die Hamburg Towers aktiv – und dem 2,01 Meter-Kraftpaket Maximilian Ugrai, der von Ratiopharm Ulm nach Bremerhaven wechselte, verfügen die Bremerhavener über ein Trio, das immer für ein hohes Scoring gut ist. Dazu wird es auch ein Wiedersehen mit einem alten Bekannten geben: Der 23-jährige Center Marcel Keßen spielte zuletzt in der Saison 2014/15 für Phoenix und wechselte vor der Saison von den EWE Baskets Oldenburg zu den Eisbären.

Phoenix-Headcoach Chris Harris erwartet denn auch eine schwere Partie: „Auch wenn Bremerhaven etwas angeschlagen aus der Covid-Pause kam, dürfte das Team nach der Niederlage gegen Karlsruhe wie ein angeschlagener Boxer auftreten. Das wird sehr schwer und wir müssen alles in die Waagschale werfen, um dagegenzuhalten.“

Verzichten muss Harris weiterhin auf Javon Baumann, der eine Stirnhöhlenentzündung auskurieren muss. Und auch hinter dem Einsatz von Jannik Lodders, den zuletzt starke Rückenschmerzen plagten, steht noch ein Fragezeichen.

Das Spiel gegen Nürnberg wird am Mittwoch, 30. Dezember, 19 Uhr, live auf Sportdeutschland.TV übertragen:
https://sportdeutschland.tv/basketball/proa-phoenix-hagen-eisbaeren-bremerhaven

Kader Phoenix Hagen vs. Nürnberg Falcons: Jermaine Bishop, Cameron Delaney, Kyron Cartwright, Paul Giese, Emil Loch, Zach Haney, Daniel Zdravevski, Jannik Lodders (?), Dominik Spohr, Joel Aminu

sportstimme

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert