Iserlohn. (MK) Iserlohns Cheftrainer Jari Pasanen kennt die so oft zitierten „Gesetze des Marktes“. Auch Eishockey ist ein Ergebnissport und wenn die Ergebnisse nicht... Roosters weiter ohne Heimsieg

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Iserlohn. (MK) Iserlohns Cheftrainer Jari Pasanen kennt die so oft zitierten „Gesetze des Marktes“. Auch Eishockey ist ein Ergebnissport und wenn die Ergebnisse nicht stimmen, dann sind die Trainer meistens das schwächste Glied in der Kette und müssen häufig ihren Platz hinter der Bande räumen. Die Iserlohn Roosters haben sich diesem Gesetz, trotz des miserablen Saisonstarts, bis jetzt widersetzt.

Schon vor dem ersten Bully gegen Berlin breiteten Anhänger medienwirksam ein Transparent aus. „Zeit für ein neues Kapitel – Danke Jari“ stand darauf in großen Lettern zu lesen. Jari Pasanen versuchte trotz der unbefriedigenden und angespannten Lage auch nach der 3:6 Niederlage gegen die Eisbären sachlich zu bleiben. Er betonte, dass es für ihn ganz normal sei, dass die Fans ihrem Unmut Luft machen. „Sie bezahlen Eintritt, wollen uns siegen sehen und haben auch das Recht ihren Unmut zu äußern“, so der Coach. Und weiter: „Ich bin der Trainer dieser Mannschaft, habe die Verantwortung für das was wir spielen und diese übernehme ich auch.“

Bei den Roosters stimmen die Ergebnisse in der laufenden Saison bislang noch so gar nicht. Mit nur sieben Punkten aus den ersten zehn Spielen stehen die Sauerländer auf dem letzten Platz der DEL Tabelle. Am Freitagabend unterlagen die Roosters auf eigenem Eis gegen das beste Auswärtsteam der Liga, den Eisbären Berlin, mit 3:6. Es war die vierte Heimniederlage im vierten Spiel vor eigenem Publikum.

Im Laufe der Woche wurde in der Schaltzentrale der Roosters viel geredet und diskutiert. Taktische Anpassungen wurden vorgenommen und personell wurde mit dem schwedischen Verteidiger Oscar Eklund und Ersatztorwart Philip Lehr kurzfristig nachverpflichtet. Klubchef Wolfgang Brück meldete sich öffentlich zu Wort, forderte Fortschritte, wollte aber gleichzeitig kein Ultimatum in der Trainerfrage aussprechen.

Gegen Berlin gab Neuzugang Oscar Eklund einen vielversprechenden Einstand und sein persönliches Comeback nach einer siebenmonatigen Spielpause. Neben Torwart Sebastian Dahm fehlten verletzungsbedingt auch der erkrankte Verteidiger Dieter Orendorz, sowie die verletzten Chad Costello und Marcel Kahle. Im Spielverlauf gesellte sich Stürmer Blaine Down mit einer Knieverletzung hinzu. Wie lange er ausfallen wird müssen erst noch genauere Untersuchungen zeigen. Oldie Boris Blank stellte sich trotz dringend angeratener Spielpause in den Dienst der Mannschaft. Gleiches gilt ebenso für Verteidiger Christopher Fischer, dessen Einsatz am Donnerstag noch als ausgeschlossen galt.
„Als klar war, dass Dieter Orendorz ausfällt, wollte Christopher Fischer unbedingt für ihn einspringen“, so Jari Pasanen. Das mag man im Fall von Christopher Fischer, der in der DEL eine Verletzungshistorie aufweisen kann, wie nur wenige andere Spieler, als unvernünftig einstufen. Es zeugt aber auch davon, dass es scheinbar innerhalb der Mannschaft stimmt. Ebenso wie das Auftreten des Teams im Anfangsdrittel. Die schnelle 2:0 Führung nach einem Doppelschlag durch Turnbull und Jaspers brachte die Zuschauer schnell wieder hinter die Mannschaft. Zwar erwies Turnbull seinem Team mit seiner Strafe nach einem Faustkampf einen Bärendienst, aber zumindest rüttelte er mit seinen Emotionen das Publikum auf. Berlin erwies sich aber im weiteren Verlauf als zu abgeklärt und nutzte fast jeden Fehler gnadenlos aus. So, wie es andere Teams in der noch jungen Saison auch schon getan haben.

„Unten auf dem Eise, spielt ihr große Scheiße“ und „Jari raus“ schallte es beim Stande von 2:4 aus der aktiven Mitte der Stehplatztribüne. Allerdings erwiderten diese Rufe auch zahlreiche andere Anhänger unüberhörbar mit „Ultras raus“ Rufen. Einen derartigen „Gegenwind“ unter den Anhängern kannte man am Seilersee bis Dato auch noch nicht.
Die Fangemeinde ist sich also keineswegs einig, wer der Sündenbock sein soll.

Stürmer Boris Blank versuchte direkt nach dem Spiel das Match und seine Emotionen in wenigen Sätzen zusammen zu fassen: „Ich sagen, dass wir nicht schlecht spielen. In zwei bis drei Minuten machen wir Kleinigkeiten nicht so gut und dann kassieren wir Tore. Wir haben heute alles versucht, aber die Eisbären haben uns eiskalt bestraft. Wir müssen die positiven Dinge herausziehen und dann in jedem Training hart arbeiten, für deinen Partner, für jeden, für den Trainer, für die Fans und jeden Betreuer, um dann zu versuchen da heraus zu kommen.“

Bis zum Sonntagabend um 19 Uhr heißt es nun Wunden lecken und sich neu aufzurichten für das Derby in Krefeld. Dieter Orendorz und Blaine Down werden neben den längerfristigen Ausfällen wohl ebenfalls nicht zur Verfügung stehen.

Ob es der dann zur Verfügung stehende Minikader ausgerechnet in Krefeld mit dem angepassten taktischen Konzept und am Ende der kräftezehrenden englischen Woche schafft, die von Wolfgang Brück geforderten Fortschritte zu zeigen? Zweifel sind wohl angebracht, obwohl das Verhältnis zwischen Mannschaft und Trainerteam sehr wohl intakt zu sein scheint! Gleichzeitig ist gerade in der Fremde den Roosters „alles“ zuzutrauen.
Eine weitere Niederlage würde sicherlich den Druck auf die Verantwortlichen und die Forderungen nach personellen Konsequenzen noch einmal stark erhöhen.

Die Trainerstimmen nach dem Spiel Iserlohn Roosters – Eisbären Berlin

sportstimme

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