Iserlohn. (MK) Die Wichtigkeit des Heimspiels gegen Schwenningen sollte jedem Iserlohner Spieler bewusst gewesen sein. Mit einem „Dreier“ hätten die Roosters einen wichtigen Schritt... Roostertrainer Rob Daum verpasst sich nach bitterer Heimpleite gegen Schwenningen einen „Maulkorb“

Rob Daum – © by Sportstimme (JB)

Iserlohn. (MK) Die Wichtigkeit des Heimspiels gegen Schwenningen sollte jedem Iserlohner Spieler bewusst gewesen sein. Mit einem „Dreier“ hätten die Roosters einen wichtigen Schritt in Richtung Heimrecht in der ersten Playoff-Runde oder sogar direkt ins Viertelfinale machen können. Im Spiel selbst versagten die Roosters allerdings kläglich. Am Ende gewannen die Wild Wings verdient mit 2:5 am Seilersee.

Schon der Beginn des Spiels ließ nichts Gutes erahnen. Ex-Rooster Wörle brachte seine Farben in Unterzahl in Führung. Schwenningen setzte die Gastgeber früh unter Druck und hatte immer wieder Gelegenheiten. Downs Ausgleich kurz nach Wiederbeginn im zweiten Drittel darf man wohl in die Kategorie abgezockt einordnen. Aus extrem spitzen Winkel zirkelte er die Scheibe über Strahlmeiers Schulter ins Netz. Schwenningen kam nach dem Ausgleich keineswegs von seinem Plan ab. Mit einem Doppelschlag binnen 22 Sekunden durch Acton und Giliati (24.) stellten die Schwarzwälder auf 1:3. So mancher Fan hätte nach diesem Doppelschlag vielleicht gerne eine Reaktion von der Iserlohner Bank in Form einer Auszeit oder eines Torwartwechsels erwartet. Das war aber dann doch nicht nötig, denn wiederum nur 33 Sekunden später hielt Friedrich den Schläger in Larssons Schuss und die Scheibe zappelte zum 2:3 im Netz der Wild Wings. Nun wäre aus Iserlohner Sicht eigentlich der Moment gekommen das Spiel an sich zu reißen. Mit einem dummen und überharten Bandencheck gegen Bittner erwies Iserlohns Down seinem Team einen Bärendienst, den die Entscheidung der Schiedsrichter gegen ihn eine Spieldauerstrafe zu verhängen war absolut vertretbar. Die fünfminütige Überzahl überstanden die Roosters unbeschadet. Allerdings stellten die Schwenninger im für sie genau richtigen Moment durch Höfflin (35.) zum 2:4 den alten Abstand wieder her.

Im Schlussdrittel gelang es den Roosters nicht mehr den Hebel umzulegen. Poukkula setzte in der 49. Minute mit dem 2:5 den Schlusspunkt. Der kurz darauf erfolgte Torwartwechsel von Dahm zu Lange im Iserlohner Kasten diente wohl eher dazu Lange nach längerer Spielpause etwas Eiszeit zu geben. Ein wirkliches Zeichen konnte man mit dieser Aktion nicht mehr setzen. Schwenningen verwaltete den Vorsprung bis ins Ziel und darf sich nun auch über die Playoff-Qualifikation freuen.

Iserlohns Stürmer Marko Friedrich fand nach dem Spiel bei Telekom Sport deutliche Worte: „So dürfen wir nicht auftreten. Wir spielen hier um alles, sind dabei in die Top-6 einzutreten und dann laufen wir ohne Emotionen so übers Eis. Es fehlte wieder von Anfang an die Einstellung. Wie schon so oft dieses Jahr. Ich kann es nicht begreifen. Es ist eigene Dummheit“, so der Mann mit der #67.

Im Gegensatz zu seinem Spieler verpasste sich Iserlohns Trainer Rob Daum auf der Pressekonferenz nach dem Spiel einen Maulkorb. Er gratulierte seinem Trainerkollegen Pat Cortina artig zum Sieg und zog es fortan vor zum Spiel keine Worte mehr zu verlieren. Ein Trainerstatement auf einer Pressekonferenz in unter sechs Sekunden. Rekordverdächtig!


Die Trainerstatements nach dem Spiel

In der Tabelle rangieren die Roosters nun auf Platz neun noch drei Zähler vor dem Zehnten Schwenningen. Zum fünften Wolfsburg beträgt der Rückstand zwei Punkte. Zwischen Platz fünf und zehn ist also theoretisch alles noch drin. Interessante Note am Rande: Alle Teams, die noch in Reichweite vor den Roosters stehen, also Wolfsburg, Mannheim, Köln und Bremerhaven, müssen ebenfalls auswärts antreten.

Die Hürde ist für die Sauerländer bei Meister München allerdings besonders hoch. Bereits am heutigen Samstag treten die Roosters die Reise in die bayerische Landeshauptstadt an.

sportstimme

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