Solingen. (PM BHC) Bei der HSG Nordhorn-Lingen gewann der Bergische HC sein zweites Geisterspiel in Folge. Die Löwen behielten nach einem harten Kampf mit... BHC macht den Traumstart perfekt

Arnor Thor Gnnarsson (BHC) – © Sportfoto-Sale (MK)

Solingen. (PM BHC) Bei der HSG Nordhorn-Lingen gewann der Bergische HC sein zweites Geisterspiel in Folge.

Die Löwen behielten nach einem harten Kampf mit 31:26 (15:14) die Oberhand, mussten sich dabei aber gleich in mehreren kritischen Phasen auf ihre Stärken besinnen. Die Gastgeber ließen sich in der Lingener Emsland-Arena nicht abschütteln und kamen bis kurz vor Schluss noch für den Sieg in Frage. Letztlich aber behielten die Bergischen die Nerven und bauten ihre perfekte Auftaktbilanz in der LIQUI MOLY HBL auf 6:0-Punkte aus.

Dabei hatte es gar nicht so gut angefangen. Spielmacher Linus Arnesson hatte im Abschlusstraining muskuläre Probleme und wurde daher für die Partie geschont. Viel kam somit auf Tomas Babak an. Der Tscheche knüpfte nahtlos an seine starken Vorstellungen beim SC Magdeburg und gegen den HC Erlangen an. Nicht nur erzielte er vier Treffer, der 26-Jährige legte auch vier Mal erfolgreich auf.

Ein guter Einstand gelang zudem Christopher Rudeck. Der Torhüter kam beim Stand von 4:5, nachdem Tomas Mrkva zwei Angriffe zuvor von Georg Pöhle mit voller Wucht im Gesicht getroffen worden war. Der tschechische Nationalkeeper versuchte es zwar kurz, musste dann aber mit Verdacht auf eine Gehirnerschütterung in die Kabine gebracht werden. Rudeck allerdings erwischte nach zwei Partien, die er aufgrund von Mrkvas überragender Leistungen hauptsächlich auf der Bank verbracht hatte, einen sehr guten Start. Mit seinen Abwehraktionen bei zum Teil freien Abschlüssen ebnete er den Weg zum ersten etwas deutlicheren Vorsprung der Partie.

Yannick Fraatz tanzte seinen Gegenspieler beim Konter aus und stellte auf 10:7. David Schmidt und Fabian Gutbrod stellten kurz darauf auf 12:8. Doch die HSG steckte nicht auf, nutzte zwei BHC-Ballverluste sowie ein paar unvorbereitete Abschlüsse und kam schnell wieder heran. Zur Pause führten die Löwen nur noch 15:14, nach Wiederanpfiff glichen die Hausherren, die von ein paar Ehrenamtlichen mit Trommeln angefeuert wurden, schnell aus.

Der BHC absolvierte nicht seine glanzvollste Partie der bisherigen Saison, doch er nahm den Nordhorner Kampf an – und steckte auch nicht auf, als er die zweite Führung vergab. Tomas Babak hatte nach toller Einzelaktion zum 20:18 als Rechtshänder mit der linken Hand getroffen. Und erneut waren es Gutbrod und Schmidt, die vor und nach einer Rudeck-Parade verwandelten – diesmal zum 21:19 und 22:19. Auch Max Darj hatte kurz darauf nach einem Abpraller wieder auf einen Drei-Tore-Vorsprung gestellt.

Zehn Minuten vor Schluss aber stand es erneut remis – und die HSG schien am Drücker zu sein in einer Partie, die nun von zahlreichen Zeitstrafen und viel Hektik geprägt war. Die Führung verhinderten die Bergischen aber ein Mal mehr. Mit Rudeck, der im entscheidenden Moment hielt; mit einer starken Deckung, die in der zweiten Halbzeit zu guter Form auflief. Auf der anderen Seite des Feldes setzte das Hinze-Team gegen eine offensive Nordhorner Deckung nun auf seine Zweikampf-Stärke mit Babak, Schmidt und auch Lukas Stutzke. Schmidt bediente in der Phase Jeffrey Boomhouwer und Darj, Stutzke traf per Gegenstoß. Das 27:24 ließen sich die Löwen nicht mehr nehmen.

Zwar hatten die Gastgeber beim 26:28 aus ihrer Sicht noch einmal den Ball, doch Dominik Kalafut setzte einen Aufsetzer an die Latte. Spätestens Boomhouwers 29:26 besiegelte den BHC-Erfolg, den Fraatz und Stutzke mit Würfen ins leere HSG-Gehäuse veredelten.

LÖWENGEBRÜLL – DIE STIMMEN ZUM SPIEL
SEBASTIAN HINZE:
 „Es war ein sehr ausgeglichenes Spiel. Der Wechsel zu Lukas Stutzke und der Idee, ohne Übergänge gegen die 3:2:1-Deckung zu spielen, sondern uns mehr in den Eins-gegen-Eins-Bewegungen durchsetzen, haben den Unterschied ausgemacht. Durch eine Steigerung in der Defensive und eine hohe Effektivität im Angriff in den letzten acht Minuten haben wir es geschafft, das Spiel auf unsere Seite zu ziehen. Nordhorn hat das super gemacht, ist sehr diszipliniert geblieben. So konnten wir uns nicht absetzen, aber die Jungs haben das in der Stresssituation sehr, sehr gut gelöst. Wichtig war, dass wir uns die ganze Woche gesagt haben, dass wir hier nicht gewinnen müssen, sondern gewinnen wollen. Ich hatte eher Sorge, dass die Erwartungshaltung so groß ist, dass es in den kritischen Phasen aufs Gemüt drückt, wenn wir Angst haben, das Spiel zu verlieren. Das habe ich heute nicht gesehen. Alle wollten unbedingt gewinnen.”

DANIEL KUBES: „Wir hatten eine gute Chance, das Spiel zu gewinnen. Wir haben wirklich alles in die Waagschale geworfen. Wir müssen einfach die Dinge, die wir besprechen, auch umsetzen. Heute hat es am Ende einfach nicht gereicht, obwohl wir wieder nah dran waren. Die Gründe dafür bespreche ich mit den Jungs.“

JÖRG FÖSTE: „Man kann sagen, dass wir einen Traumstart hingelegt haben. Für uns ist das das Optimum. Zwei Auswärtsspiele waren dabei, das heißt etwas. Zum heutigen Spiel: Kein einziges Spiel wird einfach so gewonnen. Das wissen wir aus eigener Erfahrung. Die Mannschaft hat sich nicht stressen lassen. Das war ein entscheidender Punkt. Wir wussten, dass Nordhorn hier alles tun wird, um die Punkte zu ergattern. Wir haben in den letzten zehn Minuten eine sehr gute Deckung hingestellt, einige Ballgewinne gehabt und daraus einige Tempogegenstöße realisieren können. Deshalb ist der Sieg letztlich auch verdient.”

HSG NORDHORN-LINGEN – BERGISCHER HC 26:31 (14:15)
HSG NORDHORN-LINGEN:
 Ravensbergen, Buhrmester – Leenders, Weber (6/3), Mickal, Miedema (9), Stegefeldt, Terwolbeck, de Boer (1), Vorlicek (3), Visser, Prakapenia, Seidel (2), Possehl (2), Pöhe (2), Kalafut (1). Trainer: Daniel Kubes
BERGISCHER HC: Mrkva, Rudeck – Boomhouwer (4), Damm, Gutbrod (3), Stutzke (3), Fontaine, Babak (4), Szücs, Schmidt (6), Majdzinski, Darj (4), Nikolaisen (1), Bergner, Gunnarsson (2/2), Fraatz (4). Trainer: Sebastian Hinze
SCHIEDSRICHTER: Julian Fedtke und Niels Wienrich
SIEBENMETER: 3/3 – 2/3
ZEITSTRAFEN: 6 – 7 Leenders, Miedema, de Boer (3), Pöhle – Darj (2), Babak, Szücs, Stutzke (2), Nikolaisen
ROTE KARTE: de Boer (3. Zeitstrafe)
SPIELVERLAUF: 3:3 (5.), 5:5 (10.), 7:9 (15.), 8:12 (20.), 11:13 (25.), 14:15 (30.), 16:17 (35.), 18:19 (40.), 19:22 (45.), 23:23 (50.), 24:26 (55.), 26:31 (60.)

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