Solingen. (PM BHC) Nach der zentral abgestimmten Entscheidung zum vorzeitigen Abbruch der laufenden Saison in der LIQUI MOLY HBL haben die Verantwortlichen des Bergischen... Der Bergische HC blickt nach dem Saisonabbruch optimistisch nach Vorne

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Solingen. (PM BHC) Nach der zentral abgestimmten Entscheidung zum vorzeitigen Abbruch der laufenden Saison in der LIQUI MOLY HBL haben die Verantwortlichen des Bergischen HC am Mittwochvormittag in einer Pressekonferenz zum aktuellen Status Quo und weiteren Maßnahmen informiert und dennoch einen optimistischen Blick auf die kommende Spielzeit geworfen.

„Wir haben gestern für den Handball einen traurigen, aber auch stolzen Tag erlebt“, leitete Geschäftsführer Jörg Föste ein. „Wir haben aufgrund der Corona Pandemie zum ersten Mal nach 54 Jahren die Handball-Bundesliga zu einem Abbruch bringen müssen – dies ist der traurige Part. Der stolze Tag ist allerdings, dass wir diese Entscheidung mit großer Mehrheit und eigenverantwortlich getroffen haben. Wir haben uns als Club bereits sehr früh festgelegt, dass der Abbruch der Spielzeit die beste aller Lösungen ist und zwar aus einer gesamtgesellschaftlichen Verantwortung heraus und natürlich aus der Fürsorgepflicht für die Spieler.“ Ein geordnetes Mannschaftstraining und die Vermeidung eines erhöhten Verletzungsrisikos seien nicht möglich.

Die Folgen für den Bergischen HC bis zum 30. Juni 2020 skizziert Föste so: „Wir werden Umsatzeinbußen in einer Größenordnung zwischen 300.000 und 400.000 Euro haben. Diesen vergleichsweise niedrigen Wert verdanken wir der Tatsache keine Partner-Rückvergütung erstatten zu müssen. Alle Partner haben sich solidarisch erklärt. Bei den Tages- und Dauerkarten haben wir bislang nur geringe Rückläufer. Die Kostenseite wir ebenfalls reduziert – Entlastung gibt es vor allem durch staatliche Hilfen und Lohnkostensenkungen. Allerdings gibt es rückwirkend eine Beitragssteigerung durch die Verwaltungsberufsgenossenschaft für 2019. Diese weitere, ligaweite Belastung sehen wir als blanken Hohn an.“ Der Zeitraum bis zum 30. Juni 2020 wird mit einem Gesellschafterdarlehen und einem KfW-Darlehen im siebenstelligen Bereich überbrückt, um Unwägbarkeiten vorzubeugen, die Struktur und Stärke zu erhalten.

Sportlich plant der Bergische HC fest mit einem Saisonstart in der ersten Septemberwoche 2020 auf Grundlage des „Berliner Modells“, bei dem bis zum 31. August Großveranstaltungen mit mehr als 1.000 Zuschauern und bis zum 24. Oktober mit mehr als 5.000 Zuschauern verboten sind. „Wir gehen davon aus, dass wir, mit welcher Zuschauerzahl auch immer, Anfang September anfangen können“, so Föste. Dafür müssen umfangreiche Vorkehrungen getroffen werden – insbesondere Hygienemaßnahmen. Entsprechende Konzepte sind in Erarbeitung.

Bezüglich der aktuellen Ticketsituation gelten folgende Regelungen: Bereits erworbene Tageskarten können in Form eines Gutscheins umgetauscht und für ein zukünftiges Heimspiel eingelöst werden. Aber auch die Rückerstattung ist eine Option. „Wir spüren, wie bereits angesprochen, sehr viel Rückenwind und Solidarität“, so Geschäftsführer Philipp Tychy. Die Rückforderungsquote ist aktuell marginal und der BHC setzt auch im Bereich des Ticketings auf ein starkes Signal. Entsprechend der sich bereits abzeichnenden Nachfrage nach neuen Dauerkarten hat der Club im Zusammenhang mit den Saisontickets das „BHC-Stammblatt“ ins Leben gerufen. Bei der bis zum 30. Juni 2020 laufenden Aktion hat der Inhaber lebenslanges

Anrecht auf seinen festen Platz bei den BHC-Heimspielen zu einem festgeschriebenen Preis auf Grundlage der aktuellen Dauerkartenpreise. In der kommenden Saison sind zudem bereits durch die Aufstockung der Liga zwei weitere Heimspiele im Preis enthalten. Das BHC-Stammblatt verlängert sich automatisch zur jeweils neuen Spielzeit und verfällt mit seinen Vorteilen nur nach Kündigung durch den Inhaber. „Mit dem BHC-Stammblatt wollen wir unseren Dank für die Unterstützung und Treue der letzten Jahre ausdrücken. Dies ist jetzt die nachhaltige Möglichkeit, den Bergischen HC zu unterstützen und setzt von unserer Seite auch ein bewusstes Signal gegen unangemessene Sonderaktionen in dieser schwierigen Situation“, so Tychy. Aber auch für die Dauerkarten gilt die entsprechende Gutscheinlösung bzw. anteilige Rückerstattung. Alle Anfragen und weitere Abwicklung zur Thematik Ticketing beantwortet die BHC-Geschäftsstelle.

Die sportliche Einordnung übernahm Cheftrainer Sebastian Hinze: „Es ist eine Zeit der Ungewissheit. Gestern war ein trauriger Tag, wir hätten uns am liebsten sportlich gemessen. Ich glaube aber auch, dass die Entscheidung alternativlos war. Momentan passt es gesellschaftlich einfach nicht, Handball zu spielen.“ Seine Spieler halten sich derzeit individuell fit. „Die Vorbereitung auf die neue Spielzeit, die wir ab Anfang Juli planen, wird anders laufen als all die anderen Jahre. Wir arbeiten darauf hin, ab September in die Saison zu starten. Meine Aufgabe ist es, unter den Rahmenbedingungen die Jungs optimal vorzubereiten“, blickt Hinze voraus. „Wie ich sie vorbereite, ist aber noch offen. Wir wissen ja nicht, ob es Körperkontakt, Training in der Groß- oder Kleingruppe geben darf. Wir wollen aber den Zeitraum nutzen, um fit zu sein“, so Hinze. Ob und wie ein neuerliches Trainingslager in Österreich stattfinden kann, bleibt abzuwarten und muss gegebenenfalls an die geltenden Vorgaben und angepasst werden.

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