Winterberg. (ske) Der Präsident des Internationalen Rennrodelverbandes (FIL), Josef Fendt, ist fest davon überzeugt, dass die 48. FIL-RennrodelWM in Winterberg ein großer Erfolg wird.... FIL-Präsident Fendt: WM in Winterberg löst große Vorfreude und Erwartungen aus

Josef Fendt – © by EisArena Media FIL Archiv


Winterberg. (ske) Der Präsident des Internationalen Rennrodelverbandes (FIL), Josef Fendt, ist fest davon überzeugt, dass die 48. FIL-RennrodelWM in Winterberg ein großer Erfolg wird.

„Die WM löst große Vorfreude und Erwartungen aus. Es werden spannende Titelkämpfe, zumal die Welt-Elite besonders bei den Einsitzern der Herren eng zusammengerückt ist“, sagte Fendt im Gespräch mit der Medien-Abteilung des Sportzentrums Winterberg. Fendt, seit 1994 FIL-Chef, äußerte gleichzeitig den Wunsch nach einer „bunten Mischung der Nationen auf den Plätzen eins bis sechs“. Zudem lobte er die Ausrichter der WM: „Winterberg war und ist immer in der Lage, tolle Veranstaltungen zu organisieren.“

Frage: Wie groß ist Ihre Vorfreude auf die 48. RennrodelWeltmeisterschaften in Winterberg?
Josef Fendt: Die Vorfreude ist groß, die WM löste ebenso große Erwartungen aus. Wegen der Olympischen Spiele in PyeongChang gab es im letzten Jahr keine Weltmeisterschaft. Die letzte WM war 2017 in Igls. Nach zwei Jahren küren wir wieder Weltmeister. Die WM ist der Höhepunkt der Veranstaltungen der FIL.

Frage: Welche sportlichen Erwartungen verbinden Sie mit der WM? Ist die Welt-Elite im Rennrodelsport enger zusammengerückt?
Josef Fendt: Es wird eine spannende Weltmeisterschaft. Besonders bei den Einsitzern der Herren ist die Welt-Elite enger zusammengerückt. Da tut sich was. Bei den Doppelsitzern und den Damen ist die deutsche Dominanz weiterhin deutlich. Als FIL-Präsident wünsche ich, dass möglichst viele Nationen auf den WM-Plätzen eins bis sechs mitmischen. Eine bunte Mischung wäre gut. Hinweisen möchte ich auch darauf, dass gleichzeitig die U23-WM ausgetragen wird. Da sind die Stars von morgen am Start, einige sind es ja heute schon.

Frage: Die Teamstaffel hat sich zu einem echten „Hit“ entwickelt. Wie sehen Sie die Entwicklung des Sprints?
Josef Fendt: Die Teamstaffel hat sich in der Tat hervorragend entwickelt und hat gute Einschaltquoten. Sie stand im Programm der Olympischen Spiele von Sotschi und PyeongChang, auch in Peking 2022 wird sie ausgetragen. Der Sprint ist ein sehr interessanter, kurzweiliger und knackiger Wettbewerb, mit ganz engen Zeitabständen im TausendstelBereich. Auch Athleten, die sonst nicht im Blickpunkt stehen, haben da Chancen. Die Schnellkraft am Start spielt da nicht die große Rolle wie im normalen Wettbewerb. Allerdings ist das Format des Sprints noch nicht hundertprozentig ausgereift. Wir müssen an bestimmten Stellschrauben arbeiten. Eine Spezialgruppe kümmert sich darum. Der Sprint muss besser rüberkommen. Übrigens entstand der Sprint einem Wunsch der Athleten nach einem weiteren Wettbewerb.

Frage: 2020 sollen bei den Olympischen Jugendspielen in Lausanne die Doppelsitzer der Damen an den Start gehen, zwei Jahre später bei Olympia in Peking noch nicht. Wie sehen Sie die Entwicklung der DamenDoppelsitzer?
Josef Fendt: Der Damen-Doppelsitzer ist ein besonderes Thema und eine große Herausforderung. Hintergrund ist das Bestreben des IOC, bei Olympia bei den Frauen die gleichen Wettbewerbe einzuführen wie bei den Männern. Im Rennrodelsport gab es bisher keinen Damen-Doppelsitzer. Die FIL hat daher entsprechend reagiert und auch viel investiert. Die SkiFirma Kästle hat einen Einheitsschlitten entwickelt. Er ist leichter, leichter lenkbar, breiter und kippt nicht so schnell um. Bei den Olympischen Jugendspielen 2020 ist der Damen-Doppelsitzer im Programm. Für Olympia in Peking 2022 ist es noch zu früh. Wir testen weiter und werden einen Antrag für die Olympischen Spiele 2026 stellen. Wir haben entsprechende Signal vom IOC erhalten. Im Übrigen ist die Entwicklung im Bobsport ähnlich. Der Monobob der Frauen feierte bei den Jugendspielen 2016 in Lillehammer Premiere, 2022 in Peking ist er olympische Disziplin. Ähnlich könnte es auch im Rennrodelsport laufen.

Frage: Winterberg war 2015 Gastgeber der Bob & Skeleton-WM. Sie waren vor Ort und begeistert. Was erwarten Sie von den Sauerländern bei der Rennrodel-WM?
Josef Fendt: Winterberg war und ist immer in der Lage, hervorragende Veranstaltungen zu organisieren. Ich gehe von einer tollen Veranstaltung aus mit einer guten Atmosphäre und vielen Zuschauern. Ich habe gehört, dass der Vorverkauf hervorragend gelaufen ist. Das OK hat sich viel einfallen lassen, auch und besonders was das Rahmenprogramm betrifft. Ich erinnere mich noch an die Rennrodel-WM 1991, als Winterberg kurzfristig für das in politische Turbulenzen geratene Sigulda eingesprungen ist. Ich war damals FIL-Vizepräsident für Sport und habe
erlebt, wie die Sauerländer in ganz kurzer Zeit die WM organisiert haben. Es war eine Super-WM.

Frage: Sie waren vor Ihrer Tätigkeit bei der FIL ein Weltklasse-Rennrodler. Sie waren mehrfacher Deutscher Meister, gewannen bei den Olympischen Spielen 1976 die Silbermedaille und waren 1970 und 1974, jeweils am Königssee, Weltmeister. Sie sind mit dem Silbernen Lorbeerblatt ausgezeichnet worden. Was haben die beiden WM-Titel für Sie bedeutet?
Josef Fendt: Man ist zweimal Weltmeister. Die Bedeutung ist wie heute. Allerdings war damals das Medieninteresse bei weitem nicht so groß wie heute. Es gab auch keinen Sponsorenvertrag. Aber Weltmeister zu sein, das ist schon was.

Herr Fendt, vielen Dank für das Gespräch.

sportstimme

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