Solingen. (PM BHC) Nachdem der Bergische HC vier der vorigen fünf Wochen in Quarantäne verbracht hatte, überzeugte die Mannschaft beim TuSEM Essen auf ganzer... Löwen verspeisen Essen

Tomas Mrkva (Torwart Bergischer HC) – © Sportfoto-Sale (MK)

Solingen. (PM BHC) Nachdem der Bergische HC vier der vorigen fünf Wochen in Quarantäne verbracht hatte, überzeugte die Mannschaft beim TuSEM Essen auf ganzer Linie.

Beim 32:22 (15:9)-Erfolg agierten die Löwen defensiv von der ersten bis zur letzten Minute stark und zementierten damit einen Start-Ziel-Sieg, der nur ganz kurz in der ersten Halbzeit ein kleines bisschen ins Wackeln geriet.

Lucas Firnhaber erzielte die ersten drei Tore für die Gastgeber zu Beginn der Partie. Der Rückraum-Linkshänder konnte relativ unbedrängt abschließen und hielt so sein Team in den ersten Minuten im Spiel. Dieses Problem bekam der BHC allerdings sehr schnell in den Griff. Firnhaber hatte es fortan schwerer, und davon abgesehen ließ die Löwen-Deckung ohnehin nicht viel zu. Die Gastgeber trafen eigentlich nur noch aus dem erweiterten Gegenstoß oder nach der schnellen Mitte. Im Positionsangriff fanden sie kaum zwingende Lösungen.

Entsprechend leichtes Spiel hatten die Bergischen, die Kontrolle zu übernehmen. Sie kamen phasenweise zu vielen guten Gelegenheiten, die sie weitgehend auch nutzten. Tom Kare Nikolaisen traf vom Kreis, Tomas Babak durchbrach die Abwehr und legte den Ball per Dreher ins Netz, David Schmidt suchte ebenfalls den Weg zum Tor, traf entweder selbst oder zog einen Siebenmeter, den Arnor Gunnarsson verwandelte. Der Isländer blieb während der gesamten Begegnung ohne Fehlversuch von der Linie und aus dem Feld – wie übrigens Schmidt auch.

Weil auch Fabian Gutbrods Distanzwürfe funktionierten und die Löwen aus der eigenen Abwehr immer wieder ins Tempospiel kamen, zogen sie schnell davon, so dass Trainer Sebastian Hinze unbeschwert wechseln konnte, um so die Belastung steuern zu können. Der 15:9-Vorsprung, mit dem die Gäste in die Kabine gegangen waren, schmolz nach Wiederbeginn aber etwas dahin. Der TuSEM hatte in der Deckung deutlich mehr Erfolg und durfte daher häufiger kontern. Schmidt war es in dieser Phase, der offensiv erfolgreich Verantwortung übernahm und den Schaden so begrenzte.
Tomas Mrkva, der sich schon in der ersten Halbzeit gesteigert hatte, lief parallel mehr und mehr zur Hochform auf. Der Torhüter hielt auch diverse völlig freie Abschlüsse. Die wichtigste Parade des Abends zeigte der Tscheche beim Stand von 18:21. Tim Rozman lief einen Gegenstoß völlig unbedrängt und hatte die große Chance, Essen zum ersten Mal seit der Frühphase wieder auf zwei Tore heranzubringen. Doch die Endstation hieß Mrkva. Als in der Folge Gunnarsson, Babak und Jeffrey Boomhouwer erhöhten, war die Gegenwehr des TuSEM gebrochen.

Der BHC zelebrierte die letzten Spielminuten, feierte sich nach gelungenen Abwehr- und Angriffsaktionen und stellte durch Nikolaisen, ein schönes Kreis-Tor von Tom Bergner, einen Wurf ins verwaiste Gehäuse von Mrkva sowie zwei Rückraum-Kracher von Lukas Stutzke und Linus Arnesson auf zehn Tore Unterschied. Eine gelungenere Rückkehr aus der Isolation hätte sich wohl keiner der Beteiligten wünschen können.

Löwengebrüll – die Stimmen zum Spiel

Sebastian Hinze: „Ich bin sehr glücklich. Das, was wir besprechen konnten, haben die Jungs sehr gut umgesetzt. Wir haben von Anfang an stark gedeckt, und durch das frühe Absetzen konnte ich die Belastung gut steuern. In der zweiten Halbzeit haben wir den Rhythmus im Angriff ein wenig verloren, aber wir hatten in Tomas Mrkva auch einen sehr guten Torhüter. Das gehört dann auch dazu. Spielerisch waren wir vielleicht nicht überragend, aber da wir angreifen können, haben wir es gemacht.“

Jamal Naji: „Es war eine erste Halbzeit zum Vergessen. Wir haben unsere Auftakthandlung gespielt und wollten dann das Eins-gegen-Eins gewinnen. Der BHC hat die Zweikämpfe sehr gut geführt. Wir müssen viel abgezockter sein und den Ball länger laufen lassen. Nach der Pause war ich mit den ersten 15 bis 20 Minuten zufrieden. Der BHC bekommt sechs Abpraller – ob das Glück war oder von uns schlecht verteidigt, kann ich erst nach der Videoanalyse sagen.“

Jörg Föste: „Es war ein sehr souveräner Auftritt unserer Mannschaft. Wir sind von Anfang an hellwach gewesen. Wir haben das Kreisspiel von Essen gut unterbunden, haben in der ersten Halbzeit nur zu Beginn die Fernwürfe zugelassen. Die saßen dummerweise. Dann haben wir besser zueinander gefunden im Block-Torwart-Verhalten. Das Deckungsspiel war in der ersten Hälfte herausragend. Vorne hatten wir nur sieben Angriffe, die nicht zum Tor geführt haben, daraus resultierte dann der Sieben-Tore-Vorsprung zur Pause. Danach saß der Rückzug nicht, da hatten wir mal fünf Minuten, in denen uns die Orientierung gefehlt hat. Wir haben aber schnell wieder ins Spiel gefunden – übrigens auch durch die während des gesamten Spiels vorzüglichen Leistung von Tomas Mrkva im Tor.“

TuSEM Essen – Bergischer HC 22:32 (9:15)
TuSEM Essen: Diedrich, Bliss – Beyer (6/1), Rozman (4), Firnhaber (4), Zechel (4), Klingler (1), Homscheid (1), Müller (1), Becher (1), Szczesny, Morante Maldonado, Durmaz, Ignatow, Seidel, Wolf. Trainer: Jamal Naji
Bergischer HC: Mrkva (1), Rudeck – Boomhouwer (4), Gutbrod (2), Stutzke (1), Weck, Babak (2), Arnesson (2), Szücs (1), Darj (2), Nikolaisen (3), Bergner (1), Schmidt (6), Uscins, Gunnarsson (7/5), Thomas. Trainer: Sebastian Hinze
Schiedsrichter: Marcus Hurst und Mirko Krag
Siebenmeter: 1/1 – 5/5
Zeitstrafen: 5 – 2 (Szczesny 2, Zechel 2, Müller – Szücs, Bergner)

Spielverlauf: 2:2 (5.), 4:6 (10.), 5:8 (15.), 7:11 (20.), 8:13 (25.), 9:15 (30.), 11:16 (35.), 14:18 (40.), 18:21 (45.), 19:24 (50.), 20:27 (55.), 22:32 (60.)

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