Bonn. (PM Baskets) Der direkte Einzug ins Finalturnier um den MagentaSport BBL Pokal ist nicht geglückt. Die Telekom Baskets Bonn schnupperten zwar am Sieg... Ohne Center kein Sieg gegen Alba

Xavier Pollard – © Sportfoto-Sale (MK)

Bonn. (PM Baskets) Der direkte Einzug ins Finalturnier um den MagentaSport BBL Pokal ist nicht geglückt.

Die Telekom Baskets Bonn schnupperten zwar am Sieg über den amtierenden Deutschen Meister und Pokalsieger ALBA Berlin, doch spätestens als gegen Ende beide Bonner Center mit je fünf Fouls vom Spielfeld mussten, zog der Favorit aus der Hauptstadt davon und das Spiel ging mit 82:90 (27:21, 13:18, 18:24, 24:27) an die Albatrosse.

Key Facts

Effektiver Allrounder: Josh Hagins machte 17 Punkte, holte acht Rebounds, verteilte sechs Assists und kam auf eine Effektivität von 27
Topscorer: Deividas Gailius erzielte 20 Punkte und traf dabei fünf Dreier
Freiwurffest: Berlin bekam 39 Freiwürfe und traf davon 31 – die Baskets trafen 16/23 Freiwürfe
Turnover: Bonn verzeichnete 17 Ballverluste, elf davon in der zweiten Halbzeit
Schlussphase ohne Center: Die Baskets mussten die letzten drei Minuten ohne Center spielen, beide waren mit fünf Fouls ausgefoult.

Spielbericht

Die Ausgangssituation war klar: Mit einem Sieg über Berlin würden die Baskets das Ticket für das MagentaSport BBL Pokal TOP FOUR buchen. Die Gastgeber starteten mit Kapitän TJ DiLeo, Chris Babb, Deividas Gailius, Benni Lischka und Leon Kratzer in die Partie. Die Anfangsphase gehörte eindeutig den Berlinern, welche früh ihren offensiven Rhythmus fanden und schnell zweistellig führten (2:12, 4. Minute). Baskets-Coach Igor Jovovic bat zur ersten Auszeit und die zeigte Wirkung. Bonn legte die anfängliche Nervosität ab, agierte jetzt mit deutlich mehr Selbstvertrauen und übernahm durch einen 14:2-Lauf die Führung im Spiel (16:14, 8.). Auch Berlins Trainer Aito Garcia Reneses wollte die Baskets mit einer Auszeit stoppen, doch das gelang nicht. Bonn traf weiter stark, besonders aus der Distanz: Mit drei erfolgreichen Dreiern erhöhten die Hausherren ihren Vorsprung gegen den Euroleague-Teilnehmer (27:18, 10.). Mit 27:21 endete das erste Viertel, in dem die Baskets 63 Prozent ihrer Distanzwürfe trafen (5/8 Dreier).

Diese Treffsicherheit ging den Gastgebern im zweiten Viertel verloren, bei sieben Versuchen fand bis zur Halbzeitpause kein weiterer Dreier sein Ziel. Allgemein waren besonders die Anfangsminuten im zweiten Spielabschnitt von wenigen Punkten und vielen Fouls geprägt. Bei noch 6:32 Minuten Spielzeit im zweiten Viertel hatte Bonn bereits fünf Teamfouls kassiert, jedoch konnte Berlin die daraus resultierenden Freiwürfe zunächst nicht ausnutzen. Strahinja Micovic erzielte in der sechsten Minute den ersten Bonner Feldkorb im zweiten Viertel, Chris Babb legte nach und die Baskets behielten ihre Führung (35:28, 17.). Die Gäste sammelten jedoch nun mehr Rebounds ein als die Hausherren und verkürzten zur Halbzeitpause auf einen Punkt (40:39, 20.).

Zu Beginn der zweiten Halbzeit waren Berlins Verteidigung und Center Ben Lammers die entscheidenden Faktoren für den Führungswechsel. Neun der ersten elf Berliner Zähler im dritten Viertel kamen von Lammers, Bonn fand im Angriff kaum noch offene Würfe und hatte erneut bereits zur Mitte des Viertel die Teamfoulgrenze erreicht (42:50, 25.). Durch einen And-One-Dreier brachte Deividas Gailius die Baskets dann wieder auf Tuchfühlung (56:59, 29.) und Berlin ging mit einem Fünf-Punkte-Vorsprung in die letzte Viertelpause (58:63, 30.).

Strahinja Micovic machte zu Beginn des Schlussviertels fünf Punkte in Serie und die Hausherren waren kurz davor, die Führung wieder zurückzuholen (63:65, 33.). Berlin wehrte sich zunächst noch gegen einen Führungswechsel, doch mit einem 11:0-Lauf drehten die Baskets das Spiel und lagen wieder in Front (74:71, 37.). In der Schlussphase verlor Bonn dann durch zwei Offensivfouls sowohl das Momentum als auch beide Center und die Führung. Gailius hielt die Hausherren mit einem weiteren Dreier im Spiel (77:78, 38.), Jonas Mattisseck antwortete von außen (77:81, 39.). Den Sieg erwarfen sich die Berliner im letzten Viertel mit zwölf erfolgreichen Freiwürfen schließlich an der Linie.

Die Baskets sind nun auf Schützenhilfe aus Braunschweig und Oldenburg angewiesen, um doch noch in das MagentaSport BBL Pokal TOP FOUR einzuziehen. Sollte Berlin beide weiteren Pokalspiele verlieren, wäre Bonn im Pokal-Halbfinale dabei. Sollte Berlin gegen Oldenburg gewinnen, würde ein Braunschweiger Sieg gegen den Double-Sieger mit fünf bis 15 Punkten Vorsprung ebenfalls im Dreiervergleich für die Baskets reichen.

Stimmen zum Spiel
Igor Jovovic (Headcoach Telekom Baskets Bonn): „Ich gratuliere Berlin zum Sieg. Es war ein sehr umkämpftes Spiel, in dem beide Mannschaften ihre Chancen zum Sieg hatten. Gegen so einen starken Gegner sind am Ende kleine Details entscheidend: wie zum Beispiel ein Offensiv-Foul in einer wichtigen Phase des Spiels und unsere Entscheidungen in der Defense, als wir Giffey zweimal und Mattisseck einmal sehr offen gelassen haben. Damit haben wir Berlin die Möglichkeiten gegeben, das Spiel mit ihrer Qualität zu entscheiden, was sie am Ende auch getan haben.“

Aito Garcia Reneses (Headcoach ALBA Berlin): “Es war ein schwieriges Spiel für uns, da wir nach unserer Quarantäne nicht viel trainieren konnten und weil Bonn sehr gut gespielt hat – nicht nur heute, sondern auch in den bisherigen Pokalspielen. Unser Ziel ist es, jeden Tag besser zu werden, aber es ist nicht möglich, mit hoher Intensität zu spielen, wenn man so wenig Zeit zum Trainieren hat – daher freut mich der Sieg natürlich.”

Punkteverteilung

Telekom Baskets Bonn:
Pollard (4 Punkte), Thompson IV (7), Micovic (16/3 Dreier), Hagins (17/2, 8 Rebounds, 6 Assists), Babb (10/2), Lischka (1), DiLeo (2), Gailius (20/5 Dreier), Kratzer (5, 9 Rebounds), Binapfl (DNP), De Oliveira (DNP), Mboya Kotieno (DNP)

ALBA Berlin:
Lo (16 Punkte, 6 Assists), Giffey (6), Delow, Eriksson (9, 5 Assists), Mattisseck (3), Schneider, Fontecchio (14, 5 Rebounds), Thiemann (11, 8 Rebounds), Granger (9), Sikma (6, 7 Rebounds), Lammers (16)

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