Gummersbach. (PM VFL) Nach einem äußerst bitteren Spielverlauf hat der VfL Gummersbach am Sonntagabend mit 25:27 (14:12) gegen den HC Erlangen verloren. 3.474 Zuschauer... Gummersbach in der Schlussphase zu ungefährlich, “Becks” Becker verlängert, Donnerstag zum Derby nach Wetzlar

Alexander Becker – © by K-Media-Sports


Gummersbach. (PM VFL) Nach einem äußerst bitteren Spielverlauf hat der VfL Gummersbach am Sonntagabend mit 25:27 (14:12) gegen den HC Erlangen verloren.

3.474 Zuschauer sahen in der SCHWALBE arena eine packende Begegnung zweier Teams auf Augenhöhe. Nach einem über 45 Minuten starken Auftritt des VfL Gummersbach entführte der HC Erlangen am 28. Spieltag der Handball-Bundesliga die Punkte schlussendlich doch aus Gummersbach. Zehn torlose Minuten im zweiten Durchgang konnten die Hausherren, die ansonsten eine überzeugende Leitung brachten, in den Schlussminuten nicht mehr kompensieren.

Dank eines furiosen Beginns von beiden Seiten wurde dem Gummersbacher Publikum in der Anfangsphase ein munteres Hin und Her geboten. Nach dem ersten Treffer durch Ivan Martinovic in der zweiten Minute erfolgte der prompte Ausgleich durch den HCE, ehe Stanislav Zhukov mit einem wuchtigen Wurf zum 2:1 nachlegte (3. Minute). So schenkten sich die beiden Teams bis zum 4:4 in der achten Minute nichts her. Mit zwei strammen Treffern aus dem Rückraum in Folge durch Martinovic und den erneut in der Startmannschaft stehenden Fynn Herzig erzielten die Gummersbacher in Minute zehn die erste Zwei-Tore-Führung und nahmen langsam das Zepter in die Hand. Auch in der Abwehr gelangen mehr und mehr Aktionen, so beispielsweise als sich Marvin Sommer in der neunten Minute in einen Pass der Erlanger warf und so unter Szenenapplaus für den Ballgewinn sorgte.

Die Abwehr blieb auch in der Folge der Schlüssel zum Erfolg für die Oberbergischen. Die zunehmend aggressiv aufspielende Defensive hatte zudem mit Carsten Lichtlein einen guten Rückhalt im Tor. Nach einer Viertelstunde leitete er mit einer sehenswerten Parade den Gegenangriff ein, den Tobias Schröter zum 9:6 einnetzte (15. Minute). Die VfL-Fans boten dem Spiel einen tollen Rahmen und peitschten ihr Team immer wieder nach vorne und dort zum Torerfolg. Von der 18. bis zur 24. Minute erzielte Fynn Herzig, einer der besten Akteure des Nachmittags, drei VfL-Treffer in Folge. Damit gingen die Blau-Weißen, die nun immer eindeutiger Herr im eigenen Haus waren, mit vier Toren in Führung (12:8). Bis zum 14:10 in der 28. Minute durch Martinovic konnte der VfL sein hohes Tempo aufrechterhalten, ehe zwei unglückliche Treffer in der Schlussphase des ersten Durchgangs den Halbzeitvorsprung auf 14:12 schmelzen ließen.

Auch am Anfang der zweiten Hälfte lief es noch nicht wieder ganz rund beim VfL, der in der 34. Minute den 14:14-Ausgleich hinnehmen musste. In Spielminute 36 war es Zhukov, der die Hausherren mit 15:14 wieder in Führung brachte. Als Yannik Bialowas anschließend sein erstes Bundesliga-Tor für den VfL warf (16:15, 39. Minute), war schon wieder deutlich mehr Schwung im Gummersbacher Spiel zu spüren. Nach einer super Parade von Lichtlein in der 43. Minute stellte der bis dato überragende Martinovic mit seinem siebten Treffer die erste Drei-Tore-Führung im zweiten Spielabschnitt wieder her (20:17, 44. Minute). Statt von diesem Auftrieb zu profitieren, schlichen sich ausgerechnet in dieser Phase allerdings Fehler in den Gummersbacher Spielaufbau. Zudem tat sich der VfL mit der Umstellung auf Nikolas Katsigiannis im Kasten des HC Erlangens schwer. Dies nutzte wiederum der HCE eiskalt, um in der 48. Minute zunächst auszugleichen (20:20) und anschließend sogar seinerseits mit drei Treffern in Führung zu gehen (20:23, 53. Minute).

In der Offensive schienen die Oberbergischen völlig aus dem Konzept gebracht worden zu sein und agierten teilweise kopflos. Erst Zhukov brachte den VfL in Minute 54 nach zehn torlosen Minuten zurück ins Spiel (21:23). Insbesondere im Angriff blieben die Gummersbacher jedoch fahrig und wurden zunehmend nervöser. In der 58. Minute lag der VfL mit vier Treffern hinten (22:26), kam aber durch Schröter 60 Sekunden vor Schluss noch einmal auf zwei Tore heran (24:26). Der anschließende Treffer von Erlangen machte jedoch den Traum vom Punktgewinn endgültig zunichte (24:27). Die Gummersbacher hielten zwar bis zum Abpfiff kämpferisch dagegen und erzielten in der letzten Minute in Person von Bialowas den 25:27-Anschluss, der HCE profitierte jedoch von seiner Routine und der Ruhe seiner komfortablen Tabellenposition und ließ sich den Auswärtssieg schlussendlich nicht mehr nehmen.

Der VfL verpasst durch die Niederlage die Möglichkeit seine Position im Dreikampf um den Klassenerhalt weiter zu stärken. Aufgrund des Unentschiedens zwischen der HSG Wetzlar und der SG BBM Bietigheim ist der Abstand auf die Abstiegsplätze stattdessen wieder auf zwei Punkte geschmolzen. Genau gegen die HSG will der VfL am kommenden Donnerstag um 19 Uhr in der Rittal Arena allerdings die tolle Leistung des Heimspiels transportieren – diesmal aber über 60 Minuten und mit positiver Punkteausbeute.

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VfL Gummersbach verlängert mit Alexander Becker

Die personellen Weichen beim VfL Gummersbach für die kommende Saison werden weiter gestellt. Mit Alexander Becker verlängert ein absoluter Sympathieträger seinen im Sommer auslaufenden Kontrakt bei den Oberbergischen. „Becko ist nicht nur auf, sondern vor allem neben dem Spielfeld ein extrem wichtiger Spieler für die Mannschaft und den Trainer“, begründet VfL-Geschäftsführer Christoph Schindler die Vertragsverlängerung mit dem Kreisläufer: „Gleichzeitig hat er in den letzten Wochen speziell unter Torge als neuem Trainer gezeigt, welche Qualitäten er insbesondere in der Abwehr besitzt. Deswegen hat er es sich absolut verdient, dass wir seinen Vertrag verlängern.“ Beckers neuer Kontrakt datiert bis Sommer 2021.

Der gebürtige Mannheimer gehört bereits seit 2014 zum Kader der Gummersbacher und ist eine feste Größe im Team. „Wir freuen uns, dass wir bei allem Umbruch, den wir im nächsten Jahr im Kader haben, mit Becko einen Spieler halten, der unserer Mannschaft auch eine gewisse Kontinuität gewährleistet“, so Schindler. Becker selbst fühlt sich im Oberbergischen wohl: „Ich freue mich sehr meinen Weg in Gummersbach weiterzugehen und möchte gemeinsam mit allen Beteiligten die Entwicklung des VfL positiv gestalten.“

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